Klar haben die meisten Selbstständigen Profile auf den gängigen Social-Media Kanälen wie Facebook, Instagram &Co. Aber viele sind mittlerweile Social-Media müde. Und da kommt Pinterest ins Spiel. Pinterest wird zwar oft in einem Atemzug mit Instagram und Facebook genannt, ist aber eigentlich kein Social-Media Kanal. Pinterest kombiniert die tollen Bilder eines Social-Media-Kanals – wie zum Beispiel Instagram – mit den Vorteilen einer Suchmaschine. Du kannst Menschen von deinem Fachwissen, Unternehmen oder Ideen überzeugen ohne ständig dein Gesicht in irgend eine Kamera zu halten und dich gefühlt zum Affen zu machen. Wenn du also keinen Lust mehr auf Reels, Selfies und Co. hast, dann ist die visuelle Suchmaschine genau richtig für dich, um mehr Kunden zu gewinnen. Aber bevor sie dir Kunden auf deine Webseite bringt, musst du erstmal verstehen was Pinterest ist und wie die Suchmaschine funktioniert. In diesem Artikel erkläre ich dir was Pinterest ist und zeig dir die Grundlagen.
Geschichte
Die Geschichte der Plattform startet 2010. Die Gründer Ben Silbermann, Evan Sharp und Paul Sciarra hatten die Vision eine Plattform zu schaffen auf der Menschen Inhalte, die sie interessieren einfach und intuitiv sammeln können. Zu Beginn gab es eine Beta-Version, die nicht für Jeden zugänglich war. Ab 2012 gabs Pinterest dann auch in Europa. Die Nutzer von Pinterest lassen sich durch Inhalte, die andere User geteilt haben, inspirieren um Ideen für ihr eigenes Leben zu entdecken und umzusetzen. So ist die visuelle Suchmaschine entstanden.
Ja, du hast richtig gelesen. Pinterest ist eine visuelle Suchmaschine und kein weiterer Social-Media Kanal. Heute nutzen mehr als 465 Millionen Menschen weltweit die Plattform. Alleine in Deutschland sind es mehr als 13 Millionen Menschen pro Monat.
Der Name Pinterest setzt sich aus den englischen Wörtern „pin“ und „interest“ zusammen. Pin würde ich als „Reißzwecke“, mit der du Fotos oder Notizen an eine Pinnwand heften kannst, bezeichnen. „Interest“ bedeutet übersetzt Interesse. Kurz gefasst ist Pinterest eine virtuelle Pinnwand an der du interessante Webinhalte an Pinnwänden für später abspeichern kannst.
Ben Silbermann, sagte 2015 in einem Interview, “ Pinterest ist ein Katalog von Ideen, der seine Nutzer inspirieren soll, Dinge zu verwirklichen“. Pinterest wächst seit dem Start unaufhaltsam. Es kann auf dem Desktop, Tablet oder dem Smartphone genutzt werden.
Pinterest vs. Social-Media
Pinterest wird oft im gleichen Atemzug mit den bekannten Social-Media Plattformen wie Facebook, Instagram &Co. genannt. Fang aber erst gar nicht an Pinterest mit Social-Media Plattformen zu vergleichen. Klar hat Pinterest auch soziale Komponente. Die Kommentarfunktion, das „Gefällt mir“ Herzchen bei den einzelnen Pins oder aber dass du dem Creator eine Nachricht schicken kannst, erinnert schon sehr an Social-Media. Diese Funktonen sind aber auf Pinterest nicht so wichtig wie auf deinen Social-Media Kanälen.
Es ist eine visuelle Suchmaschine, die wie Google funktioniert. Für mich ist Pinterest wie Google nur viel, viel schöner. Schöner einfach durch die Pingrafiken, die angezeigt werden. Die Inhalte auf Pinterest sind auch viel langlebiger als deine Posts auf Insta und Facebook, in die du bestimmt viel Zeit und Mühe steckst.
Ein Pin hat eine durchschnittliche Lebensdauer (=Halbwertszeit) von ca. 3,5 Monaten, während dein Posts auf Social-Media schon am nächsten Tag im Nirvana verschwindet und niemanden mehr interessiert, geschweige denn angezeigt wird. Pinterest ist sportlich gesehen ein Marathon und kein Sprint. Wenn du mit Pinterest startest, wirst du nicht sofort Erfolge sehen. Pinterest brauch etwa 6 bis 9 Monate um sich „warmzulaufen“. Das liegt daran, dass Pinterest eben eine Suchmaschine ist und langfristig für dich arbeitet.

Bei Facebook &Co. sind die Nutzer nicht, um Werbung für deine Produkte oder deine Dienstleistung zu sehen, sondern um mit ihren Freunden in Kontakt zu bleiben. Ganz anders sieht es da bei Pinterest aus. Dort sind die Nutzer, weil sie gezielt nach etwas suchen.
Noch ein Vorteil ist, dass es von Google indexiert wird. Das heißt für dich: du schlägst zwei Fliegen mit einer Klappe. Deine Pins tauchen nicht nur auf Pinterest auf, sondern auch bei Google in den Suchergebnissen. Dafür müssen deine Pins allerdings SE0-optimiert sein.
Die Kundenreise
Die Reise deines potentiellen Kunden beginnt auf Pinterest schon sehr früh. Nutzer sind auf der Suche nach Inspiration für ihre Projekte oder suchen nach einer Lösung für ein ganz bestimmtes Problem. Auf Pinterest kannst du unaufdringlich Lösungen für die Probleme der Nutzer anbieten. Die potentiellen Kunden kommen zu dir und du musst nicht ständig auf Social-Media aktiv sein um auf dich und dein Angebot aufmerksam zu machen.
Pinterest selbst hat eine simple Erklärung für die Customer Journey (=Kundenreise) auf Pinterest: „Discover – Save – Do“. Das bedeutet, die Nutzer entdecken Dinge (discover) , speichern sie (save) und setzen sie um bzw. kommen zu einer Kaufentscheidung (do). Pinterest deckt alle Phasen der Kundenreise ab.

Pin, Board und Profil
Schauen wir uns doch mal an, wie Pinterest aufgebaut ist. Die Inhalte von Pinterest werden von Bloggern, Dienstleister und Unternehmerinnen erstellt und auf Pinterest mit Hilfe von Pins zur Verfügung gestellt. Der Pin enthält eine Überschrift (Pin-Titel), einen kurzen Text (Pin-Beschreibung) und das Linkziel (normalerweise deine Webseite).

Klickt der Nutzer jetzt auf einen Pin landet er auf deiner Webseite. Im besten Fall hast du dann für sein Problem eine Lösung. Dein Pin sollte jedoch nicht direkt auf ein Angebot von dir leiten sondern besser erst einmal zu einem Blogartikel, Podcast oder YouTube -Video damit sich dein potentieller Kunde ein Bild von dir und deiner Arbeit ein Bild machen kann.
Unterschiedliche Pin-Formate
Auf Pinterest hast du 5 Pin-Formate zur Auswahl. Damit kannst du die Nutzer in den unterschiedlichen Phasen der Customer Journey erreichen. Je nachdem welches Format du auswählst kannst du deine Klickrate erhöhen oder die Markenbekanntheit steigern. Bestimmte Pin-Formate eignen sich beispielsweise besser DIY – Anleitungen während andere für physische Produkte besser geeignet sind. Werfen wir also einen ausführlichen Blick auf die Pin-Formate, die dir zur Verfügung stehen.
Der Standard Pin ist das beliebteste Pin-Format.
Wenn du Pinterest als Marketing-Kanal für dein Unternehmen nutzen möchtest, dann solltest du deine Webseite verifizieren und Rich Pins bei Pinterest beantragen.
Pins werden im Hochformat in einem Verhältnis von 1000px x 1500px dargestellt. Es gibt drei Arten von Rich Pins:
- Rich Pins für Artikel
- Rich Pins für Rezepte und
- Rich Pins für Produkte
Rich-Pin bedeutet „nur“, dass der Pin mit Meta-Daten angereichert ist. Pinterest holt sich die Daten von deiner Webseite. Bei Artikel Rich-Pins ist das zum Beispiel eine Zusammenfassung deines Blogartikels. Bei den Rezepten kann es die Zutatenliste sein oder bei den Produkt Rich-Pins der Preis des Produktes oder vielleicht die unterschiedlichen farblichen Ausführungen deines Produktes.
Der Karussell Pin ist ein spezieller Pin-Typ, der es Nutzern ermöglicht, mehrere Bilder oder Videos in einem einzigen Pin zu teilen, durch den man wie in einem Karussell blättern kann. Er ist besonders nützlich für das Erzählen von Geschichten, das Präsentieren von Produkten oder das Teilen von Schritt-für-Schritt-Anleitungen, da er mehrere visuelle Elemente in einem zusammenhängenden Beitrag kombiniert.
Der Video Pin ist ein Pin, der statt eines statischen Bildes ein Video enthält. Dem Nutzer wird ermöglicht, bewegte Inhalte direkt in ihrem Feed anzusehen, ohne die Plattform verlassen zu müssen. Video Pins werden oft zum Beispiel als Anleitungen und Tutorials, Produktdemonstrationen, für Storytelling oder Rezepte verwendet.
Der Katalog Pin ist ein Pin, der aus einem Produktkatalog eines Unternehmens stammt. Sie enthalten spezifische Informationen wie Preis, Verfügbarkeit und Produktbeschreibung. Der Nutzer hat hier die Möglichkeit, Produkte zu entdecken und direkt zu kaufen.
Der Idea Pin ermöglicht es Nutzern, mehrere Seiten mit Bildern, Videos, Texten und Links zu kombinieren. Idea Pins sind besonders nützlich für Schritt-für-Schritt-Anleitungen, DIY-Projekte, Rezepte und andere kreative Inhalte.
Boards bzw. Pinnwände
Boards (oder auch Pinnwände genannt) sind ein grundlegendes Element von Pinterest. Es sind die virtuellen Pinnwände der Plattform, auf denen die Pins abgespeichert werden. Der Nutzer kann seine Inhalte in unterschiedlichen Boards organisieren und kategorisieren um sie später schneller wiederzufinden. Als Nutzer kannst du deine eigenen Boards erstellen. Die Boards solltest du individuell benennen und eine Beschreibung hinzufügen um den Inhalt oder den Zweck zu beschreiben.
Anschließend kannst du Pins, die du auf Pinterest gefunden hast oder die du selbst erstellt hast, auf diese Boards speichern. Das wird als „pinnen“ bezeichnet.
Boards ermöglichen es den Nutzern, ihre Pins zu organisieren und zu strukturieren. Sie können beispielsweise Boards für Hobbys, Projekte, Rezepte, Reiseziele oder Produktsammlungen erstellen. Die Boards können öffentlich oder privat sein, je nachdem, ob der Nutzer sie nur für sich selbst behalten oder mit anderen teilen will.
Boards erfüllen verschiedene Zwecke:
- Organisation: Boards helfen dir, deine Pins thematisch zu organisieren und zu gruppieren, damit du deine Inhalte leichter wiederfindest.
- Inspiration: Nutzer können Boards nutzen, um sich von anderen Pins inspirieren zu lassen und Ideen für neue Projekte, Rezepte, DIY-Projekte, Modestile und vieles mehr zu sammeln.
- Zusammenarbeit: Öffentliche Boards können gemeinsam mit anderen Nutzern erstellt und bearbeitet werden. Das erleichtert die Zusammenarbeit und fördert den Austausch von Ideen.
- Präsentation: Du kannst als Selbstständige*r Boards nutzen um dich, deine Produkte oder Dienstleistungen zu präsentieren und deine Sichtbarkeit aufzubauen.
- Webseiten Traffic: Wenn du relevante Pins auf deinen Boards teilst, kannst du als Selbstständige*r und Blogger*in Traffic auf deine Webseite lenken.
Dein Pinterest Profil
Dein Konto wird als Profil bezeichnet. Es ist das Herzstück deines Pinterest-Auftritts. Du brauchst ein Profil um Inhalte zu teilen, zu speichern oder Neues zu entdecken. Es gibt zwei Arten von Konten
- Persönliches Profil: Sie werden von Privatpersonen erstellt um Rezepte zu speichern, DIY Projekte zu realisieren oder Urlaubsreisen zu planen. Die Profile können öffentlich oder Privat sein.
- Business Profil: Dieses Profil ist für Selbstständige gedacht. Sie bieten zusätzliche Funktionen wie Analysetools, das Schalten von Werbeanzeigen. Mit deinem Unternehmenskonto kannst du deine Produkte und Dienstleistungen auf Pinterest präsentieren und deine Markenbekanntheit stärken.
Ein Business Profil ist kostenlos und du kannst es mit deiner Webseite verbinden.
Vorteile die Pinterest für Unternehmen bietet
Mit Pinterest kannst du also eine enorme Reichweite und Bekanntheit für ein Unternehmen erzielen. Bevor du Pinterest aber für dein Marketing nutzt prüfe, ob deine Zielgruppe überhaupt auf Pinterest aktiv ist. Das machst du, indem du zum Beispiel bei deinen Mitbewerbern schaust, ob sie auf Pinterest aktiv sind. Welches Suchvolumen haben deine Keywords auf Pinterest? Wird nach deinen Themen auf Pinterest gesucht.
Fazit
Wenn du jetzt, so wie ich, Fan von Pinterest bist, dann schau doch gleich mal auf der Plattform vorbei und leg dir einen Business-Account zu. Falls du noch Fragen hast, dann schreib mir gerne.
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